Hier sind neben der Fahrzeugvorstellung einige Arbeiten am LKW verlinkt:

Kofferausbau

Technik und Optik

Ein Tausendsassa aus Ludwigsfelde! Nein, die Barkas-Bande ist nicht verrückt geworden. Aber wir haben nunmal einen Faible für die „Helden der Arbeit“ der ehemaligen DDR. Und da gehört nicht nur unser über alles geliebter Barkas dazu, sonder neben vielen anderen (Multicar, Phänomen/ Granit, H6, H3A, S4000, Framo und so weiter) eben auch der W50.

In einem mittlerweile sehr bekannten Vertreiber für Outddor- und Campingartikel heisst es immer in der Werbung: „Träume Leben!“. Und Hannes konnte einfach nicht anders, als er dieses große Nutzfahrzeug zum ersten Mal am 04.06.2011 persönlich kennenlernte. Eine Woche vorher bei Mobile entdeckt, fuhren wir (Maddi und Hannes) an dem besagten Samstag den weiten Weg bis nach Angermünde zum Ansichtstermin.

Und es dauerte eine viertel Stunde (in der in alle Lucken und Deckel des Fahrzeugs geschaut wurde) bis klar war- das machen wir. Und wie das unter den Oldtimerfahrern so funktioniert- Handschlag und die Sache war festgemacht. Innerhalb von den folgenden 14 Tagen sollte die Abholung erfolgen. Und da sind wir auch schon bei den aktuell sichtbaren Bildern. Genau eine Woche später (11.06.11) sind wir wieder vor Ort gewesen. Unser Fahrer Moer_T/ Stephan tankt gerade.

Innerhalb dieser einen Woche gab es doch einiges zu regeln. Die Versicherung für das Kurzzeitkennzeichen/ Überführungskennzeichen musste organisiert werden, die Kennzeichen besorgt und zugelassen werden, einen Fahrer auftreiben (Hannes hat natürlich noch keinen Führerschein) und reichlich Diesel in Kanistern organisieren.

Und nun ist es soweit- die erste Fahrt in die neue Heimat. Eine Dachluke ist wirklich etwas fantastisches. Und es gab auch noch etwas anderes fantastisches- auf der Suche nach dem Schalter für die Scheibenwischer legte Stephan kurz nach Ortsausgang die Differentialsperre ein. Gott sei Dank sind wir noch relativ langsam gefahren. Jedenfalls waren wir in einem Satz auf der anderen Straßenseite ;-). Naja, das gefährliche Halbwissen hat eben mal wieder zugeschlagen. Danach hat Stephan bis nach Hause nur noch Gas, Bremse und Schaltung angefassen *smile*. Langweilig wirds nie.

Das BARKASteam on Tour. Wir können einfach kein Wochenende stillsitzen *smile*. Hier eine Perspektive aus unserem Begleitfahrzeug.

Was wirklich erstaunlich ist, ist dieser riesige Motortunnel in der Mitte. Da kann man prima riesen Landkarten drauf ausbreiten.

Ich glaube, Stephan hat die Überführung Spaß gemacht. Er sah zumindest die ganze Zeit zutiefst zufrieden aus. Ist ja auch schon aufregend, wenn man so ein Fahrzeug zuvor noch nie bewegt hat. Eigentlich wie Barkas-Fahren, aber auch nur eigentlich.

Die erste Pause, ungefähr auf „Halbzeit“, kurz vor Nauen. Und da das Wetter sehr unbeständig und die Scheibenwischergummis ebenso unbeständig waren, machte Maddi die Scheibe erstmal sauber. Gar nicht so einfach, da oben anzukommen^^.

In Werder haben wir bei Aral dann nochmal einen kleinen Tankstopp gemacht. Und dann gings auch endlich nach Hause. War auch schon ganzschön spät, man braucht ja doch etwas länger *gg*.

So wird das Wohngebiet langsam etwas eng *gg*. Man muss sich erstmal an die Abmessungen gewöhnen, dann ist er auch gar nicht mehr so groß. Angekommen, sind alle zu Hause wartenden erstmal eine Runde gefahren *g*… wann hat man denn dazu auch schonmal die Gelegenheit?!

Geschafft. Welcome to BARKASteam! Nun ‚issa zu Hause^^ (fast sogar im wahrsten Sinne des Wortes- Ludwigsfelde ist ja nun von uns wahrlich nicht weit weg). Wenn mir jemand der Lesenden eine Information zur Leiter mitteilen kann, die ursprünglich mal an der Koffertür montiert war, wäre ich sehr dankbar. Auch wenn Teile oder Literatur abzugeben/ zu veräußern sind, habe ich dafür ein offenes Ohr.

Optisch sieht er sicherlich erstmal noch nicht so gut aus. Baujahr 1984- da ist er genau 6 Jahre bei der NVA gelaufen. Ab 1990 war er dann zunächst in Rostock in einer Petrolchemie-Firma zugelassen und ab 1994 in einer ähnlichen Firma in Schwedt. Sicher haben die das Fahrzeug dort als Werkstattwagen genutzt. Die gesamte Inneneinrichtung ist heute leider nicht mehr vorhanden. Seit 1996 erfolgte keine reguläre Zulassung mehr.

Ganz ursprünglich war der W50 eine „illegale“ Fahrzeugentwicklung im Werdauer Fahrzeugwerk (Fahrzeugwerk „Ernst Grube“), bis Walter Ulbricht in einer Rede einen neuen LKW für die Landwirtschaft forderte. Das kam den Werdauer Fahrzeugbauern natürlich sehr Recht und über Nacht ist die „illegale“ Entwicklung veröffentlich worden. Kurz darauf wurde am neuen Standort Ludwigsfelde eine neues Werk aus dem Boden gestampft (leider wurde dahingehend die Produktionen des IWL- Industriewerk Ludwigsfelde, Roller Berlin, Pitty, Wiesel- eingestellt). Deshalb hat der W50 auch noch das „W“ in der Bezeichnung, für Werdau. Rund 570.000 Fahrzeuge  liefen in vielen Ausführungen zwischen 1965 und 1990 vom Band. Dieses Nutzfahrzeug war bestimmt das am häufigsten weiterentwickelte Fahrzeug der DDR.

Die ca. zwei Jahre später nach Serienstart produzierte Variante „LA“ war die Variante mit zuschaltbarem Allrad. Vorallem die NVA aber auch südliche und östliche Länder hatten großes Interesse an einem allradgetriebenem LKW. Somit ist die LA-Version in über 51 Länder exportiert worden (allem voran Ungarn, Irak, China, Sowjetunion). Dabei waren ca. 30% der Exporte sogar ins nichtsozialistische Ausland. Die meisten LA’s wurden als Pritsche und Kipper ausgeführt.

Fahrer Stephan schon recht erschöpft *gg*. Maddi macht erste Erkundungen im zukünftigen Wohnkoffer.

Und da wir ja ein Team sind, durfte auch das jüngste Mitglied schonmal im LKW platznehmen *smile*… wir denken, es hat Alexandra ganz gut gefallen.

Meine zwei vierrädrigen Freunde beschnuppern sich. Keine Ansgt- der Barkas wir nicht vernachlässigt, auf gar keinen Fall. Dazu liebe ich meinen „kleinen“ Zweitakter viel zu sehr ;-). Es wird also eine Gemeinschaft^^. Aber bis der W50 überhaupt soweit ist und regulär zugelassen wir, da daf noch ein bisschen Zeit vergehen. Er ist als „Langzeitprojekt“ deklariert.

Sind das nicht wunderschön lustige Bilder? Die IFA-Famile. Ach, wir haben schon ein schönes Hobby. Und ein sehr umfangreiches.

Maddi genießt schonmal die schöne Aussicht. Da oben kann man aber auch wirklich sehr bequem sitzen.

technische Daten des Fahrzeugs:

Bauzeit: 1967-1990

Motor: MAN-M-Verfahren, 4 Zylinder Diesel mit 6,56l Hubraum, Typ: Nordhausen 4VD 14,5/12-2 SRW, 125PS bei 2300 U/Min

Getriebe: 5 Gang, zwei Differentialsperren, ein Untersetzungstriebe

Fahrzeug: 7,25t Leermasse und 9,9t zulässige Gesamtmasse, Höchstgeschwindigkeit: 75km/h


Ein großes Dankeschön soll natürlich auch nicht fehlen:

– Maddi: für die Unterstützung bei der Besichtigung, der Verpflegung und den Fahrdiensten des Begleitfahrzeuges

– Stephan: für die Informationseinholung über Deinen Fahrlehrer (+Fahrtenschreiber-Scheiben), die tatkräftige Mithilfe als Fahrer bei der Überführung des Fahrzeuges und die Literaturrecherchen im Netz

– Uwe: für die Bereitstellung des Platzangebotes für den Ludwigsfelder 😉

Ich danke euch. Ohne Mithilfe kann man eben einige Projekte und Ideen nicht umsetzen. Es sei euch also herzlichst gedankt!