Mit dieser kleinen Vorstellung möchten wir ein Stück richtige DDR-Baustellengeschichte vorstellen: unser Kleindumper Picco 1. Gebaut wurde er im VEB Fahrzeugwerk Mölkau/ VEB Eisenbau Mölkau (bis ca. 1970 gab es eine Kleinproduktion). In zeitgenössischer Literatur liest man zur Rechtfertigung des Dumperbaus: „…zur Mechanisierung und Verbesserung des manuellen Transportes von Schüttgütern ist ein robuster Kleindumper zu entwickeln…“. Das technische Innenleben ist in Einzelkomponente an die Produktion der VEB Robur-Werke Zittau  angelehnt (Motor, Vorderachsteile, Getriebe). Der Hauptaufbau war die vom Fahrersitz aus mechanisch abkippbare Kippmulde (0,7 m³), einige Fahrzeuge gab es auch mit Ladepritsche. Die Rahmenaufbauten gab es unseres Wissens als Rohrrahmen und als U-Profilrahmen („Stahlprofil“). Vom Herzen her hat er 735 ccm und schöpft daraus bei 2300 U/ Min ca. 8,5 PS. Diese Leistung wird über ein 4-Gang-Getriebe auf die Straße gebracht, wobei bei den meisten Ausführungen der 4. Gang mechanisch gesperrt ist (bei uns natütlich nicht… 😉 ).
Für die technisch weiter Interessierten, hier noch ein paar allgemeine Daten:
Unser hiesiges Fahrzeug ist jedenfalls das „Teammobil“ für ortsinterne Erkundungsfahrten, Fahrten bei Geburtstagen oder auch mal eine Tour zum ortsinternen Weihnachtsmarkt. Dabei ist es ein richtiges fichtenwalder Original und musste schon in grauer Vorzeit in Fichtenwalde seinen Dienst verrichten.
Seit 2015 in unserem Besitz, kümmern wir uns nach und nach um Erhalt und „artgerechtem“ Aufbau des Fahrzeuges. Dabei legen wir keine strengen Kriterien auf die Originalität, da hier aufgrund des damaligen harten Baustelleneinsatzes eh viele Einzelkomponenten schon nicht mehr so waren wie „ab Werk“. Bei unserem Exemplar haben wir bisher die Betriebsstoffe gewechselt, die komplette Bremsanlage inkl. der Stopfbuchsendichtungen (jetzt Simmerringe) der Vorderachse instandgesetzt und gut die Hälfte der vorhandenen Elektrik repariert (Blinken, Leuchten, Anlassen). Auch der Starterkranz musste schon seine Seite wechseln, weil der Vorgänger etwas lange mit verschlissenem Anlasserritzel probierte.

Absichtliches „Tuning“ in unserem Sinne haben aber eigentlich nur die Sitzgelegenheiten erfahren. Die vordere Kippmulde hat eine herausnehmbare Sitzbank bekommen und der Fahrersitz hinten wurde etwas maximiert. So können max. 3 Personen unter etwas Platzmangel auf hinten auf der „Fahrerbank“ platznehmen, gleiches vorn. Bei der Gelegenheit, wenn schon einiges geschweißt wird, haben wir auch einiges an der Hautfarbe machen können. Der Rahmen wurde wieder schwarz, die Technik grau und Felgen orange.
Wir freuen uns, für uns alle zusammen ein „Teamfahrzeug“ zu haben, was wir auf kurzer Strecke gut nutzen können.
Der weitere Aufbau wird nach und nach erfolgen –> wir werden dann berichten!