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Unsere diesjährige Schweden- Silvester- Barkas- Tour führte uns in die Region um Tingsryd, etwa 250km vom Fährhafen Trelleborg entfernt.
Start der Reise war der 27.12.2009 in aller Frühe um 02:30 in Fichtenwalde.
Maddi, Stephan, Matze, Wolfram und Hannes waren vor Ort, Christian und Werner wurden eine halbe Stunde später in Caputh abgeholt. Liegt ja fast auf dem Weg, wenn man in Potsdam- Nord auf die A10 fährt.
So richtig „on Tour“ waren wir also nun gegen 03:15 und fuhren über die A10, A24 und ab Dreieck Wittstock/ Dosse dann auch A19 immer in Richtung Norden.
Wir mussten 60 Minuten vor Fährabfahrt am Hafen sein, Abfahrt war für 08:00 angesetzt. Und wie die Oldtimerfahrer so sind, waren wir natürlich pünktlich 30 Minuten vor der Zeit dort. Aber auch mit dem letzten Tropfen Sprit^^- bei ungefähr 14l Verbrauch und 251km Fahrstrecke bei einem 42l- Tank…
Das Wetter war bedeckt, leicht windig und um den Gefrierpunkt.
Nun ja, die TT- Line- Reederei lies sich reichlich Zeit bis wir dann endlich an Board kamen.
Aber einen schönen Sitzplatz mit Mee(h)rblick hatten wir, mit dem wir uns nun 6 Stunden auseinandersetzen konnten.
Ruhige Fährfahrt, Kaffee für 2,50 Euro und eine warme Mahlzeit für ca. 11,50 Euro. Na ja, man will sich ja seine Kunden nicht vergraulen^^.
Und endlich um kurz nach 2 Uhr Nachmittags legten wir im ersehnten Skandinavien an. Kurz noch ein Blick auf die Karte und die Suche nach einer Tankstelle und es ging wieder ab Richtung Norden- die E22 in Richtung Malmö, über Kristianstad bis Karlshamn. Hier die 29 bis nach Tingsryd und dann nach Urshult, wo wir in der Nähe unser kleines/ großes Ferienhaus hatten.
Das Wetter lag knapp unter dem Gefrierpunkt bei leichtem Schnee.
Nach einer langen Suche nach dem Vermieter (Warum gibt es in Schweden keine Namen an den Briefkästen?!) und anschließender Ferienhausbesichtigung bekamen wir unsere kleine Heimat für eine Woche übergeben.
Abends noch ordentlich den entstandenen Reisehunger gestillt (Dank an Wolfram für den geräucherten Fisch!) und dann ein gemütliches Beisammensein, danach freute sich aber doch jeder auf sein Bett nach der ganzen Reiserei.
Nächsten Tag, also den 28.12, erkundeten wir nach schönem schwedischem Frühstück unsere nähere Umgebungen und machten einen trefflich schönen Wildnis“spaziergang“ à la Wolfram. Mit Axt und Angelroute bepackt erkundeten wir den schwedischen Wald und gelangten schließlich an den See, wo wir ein bisschen vorsichtig die Eisstärke überprüften und ein Stündchen angelten.
Leider regnete es etwas später und die Dämmerung setzte ein, wo wir uns dann doch alle mehr oder weniger auf einmal zurück zur Hütte begaben.
Im Dunkelwerden fuhren wir noch nach Tingsryd zum Einkauf und zur Ortserkundung.
Abends genossen wir dann unsere kleine Hütte bei Kaminfeuer, Wasserpfeife, Gesprächen und nettem Essen.
Am 29.12 fuhren Matze und Hannes in aller Frühe bei herrlichem Sonnenaufgang nach Tingsryd, zur Tankstelle und zur Touristen- Information (die wir aber aufgrund der Öffnungszeit eine Stunde später noch mal besuchten…).
Kurze Mannschaftsabsprache und wir gestalteten unseren Tag mit dem Besuch des „Bilkyrkogard“ in Ryd, einem alten Autofriedhof der nun als Museum dient. Sicherlich nicht etwas für jeden Geschmack aber für die Oldtimerfahrer ein echtes Muss, leider blutet dort wohl jedem das Herz wenn man all die schönen Autos sieht…
Im Anschluss fuhren wir über kleine Landstraßen (die nun durch den Schneefall tagsüber ordentlich verschneit waren) nach Källehult zum „Älgriket“, wo wir in einem großen Gehege das skandinavische Nationaltier bestaunen durften. Auch das ein oder andere Rotwild lies sich blicken.
Den Folgetag entschieden wir uns für eine Städtebesichtigung. Unser blauer Barkas- Bus führte uns (diesmal nur 6 Leute, der 7. wollte wegen Studienaufgaben in der Hütte verbleiben) ins weit entfernte und an der Westküste gelegene Halmstad.
Mittags dort angekommen besichtigten wir bis 18:00 diese Hafenstadt und waren begeistert von der Lebendigkeit dieser Ortschaft. Mittagsmahl gab es für 70 Kronen/ Person in einer kleinen Pizzeria mit Kellnerin Sandra, einen anschließenden Kaffee- bzw. Milch-mit-Rum-Genuss hatten wir im Pub „Harrys“ auf der stadteigenen „Fifth- Avenue“. Zwar für den Einen etwas teuer *smile*, aber sonst ein netter Pub.
Noch ein kurzer Abstecher im eisigen Nordwind bei -10°C zum Pier/ Leuchtturm und wir hatten einen weiteren schönen Tag in Schweden verlebt.
Die Rückfahrt verlief recht gesellig mit Hannes seinen musikalischen Mitfahrern ;-)!
Man darf mal nebenbei erwähnen, dass unsere Sirocco- Standheizung im Barkas neben dem Fotoapparat bestimmt das beliebteste technische Gerät in diesem Urlaub war *smile*… was aber bei den strengen Außentemperaturen und dem kleinen Barkas- Motor nicht verwunderlich ist.
Den Silvestertag verbrachten wir am Vormittag mit einem Shoppingabstecher nach Tingsryd und einem anschließenden Besuch von Hannes seinem Papa, der seine Hütte etwa 12km von Tingsryd entfernt hatte. Danke noch mal für den Kaffee ;-)!
Im Anschluss wurde die beliebte Silvester- Gans in den Ofen geschoben, wo sie auch erstmal eine ganze Zeit blieb. Die ganze Meute entschied sich noch in den Abend hinein zum See zu spazieren um Schlittschuhzulaufen und das ein oder andere nette Foto zu schießen. Nur die Ofenwachoffizier Christian musste zu Hause bleiben und das Abendbrot behüten *gg*.
Der Sonnenuntergang auf dem vereisten See war wirklich wunderschön und man konnte mal ein bisschen die Seele baumeln und die hektische Welt hektische Welt sein lassen. Ein Traum.
Zurück in der Hütte gab es dann ein wunderschönes und sehr umfangreiches Abendessen. Den weiteren Abend verbrachten wir bei -15°C am schwedischen Wildnis- Lagerfeuer bei einigen edlen Tropfen, netten Gesprächen (z.B. über die O. und K. bei M., aber man will ja keine Menschen verletzen, nicht war *gg*?!) und Stockteig/ Knüppelteig. So feierten wir bis morgens um 04:00 in das neue Jahr hinein.
Das Neujahr begann für uns alle dann erst so um 11:00 mit einem Neujahrsfrühstück. Den anschließenden Seespaziergang kombinierten wir mit dem Besuch von Hannes seinem Papa, der sich noch um ein wenig pyrotechnisches Accessoire gekümmert hatte.
Dieser schöne und ruhige Neujahrs- und für uns leider auch letzte Schwedentag endete mit einer echt tollen und anstrengenden Schneeballschlacht auf dem See. Die Schlittschuhläufer gegen die Nicht- Schlittschuhläufer. Nach tausenden Schneebällen und blauen Knochen verabschiedeten wir uns langsam von Schweden.
Am 02.01.10 klingelte der Wecker schon um 07:00 und nach kurzem Frühstück begann die Hüttenreinigung, Sachenpacken und das Beladen unseres Busses.
Abfahrt um 10:00 mit Zwischenstopp in Kristianstad für eine Kaffee- und Tankpause.
Unsere diesmalige Route führte uns aber über Ystad und die Küstenstraße „9“ mit herrlichem Ostseeblick zurück nach Trelleborg.
Fast pünktlich eine Stunde vor Abfahrt (15:30) kamen wir im Fährhafen an, wo das Boarding etwas irreführend verlief. Wir hatten eigentlich die Scandlines gebucht, sollten aber trotzdem mit der „Robin Hood“ der TT- Line fahren (uns das aber keiner sagte). Na ja, letztlich fanden wir doch den Weg auf die überfüllte Fähre. Aber eine Shoppingrunde, ein Saunabesuch und eine nicht alltägliche und inoffizielle Maschinenraumbesichtigung (Danke noch mal an die Reederei, war wirklich ein Erlebnis!) verkürzten ein Wenig die lange Überfahrt.
Die Rückfahrt auf den deutschen verschneiten Autobahnen verlief recht problemlos, nur der anfänglich starke Nebel und der Schnee verlangten viel Aufmerksamkeit.
Schließlich kamen wir um 01:45 nachts wieder in Fichtenwalde an, leider recht traurig über die schon so schnell vergangene Zeit.
Ein kleiner Trost sei trotzdem erwähnt: auch in Deutschland lag super viel Schnee und das bei eisigen Temperaturen. So viel uns der Abschied und das Umgewöhnen von unserem geliebten Norden nicht soooo schwer.
Tourdaten:
– Fahrstrecke: 1525km (zuzügl. Fährstrecke)
– nördlichster Punkt der Tour: 56°40’26.29″N (Halmstad)
– Benzindurchschnittspreis: 1,277 Euro/ Liter
– Verbrauch: ca. 14l/ 100km (Gesamtverbrauch: 213,5l + Standheizung; 4,8l Mischöl)
– Mannschaftsstärke: 7 Personen (Madlen Kühnel, Robert Eberwein, Christian Becker, Matthias Klamt, Stephan Scholz, Wolfram Hahlweg, Johannes Rüder)
– Fährpreise: TT- Line 175 Euro; Scandlines 119 Euro
– Hüttenpreis: 442 Euro/ 6 Tage
– Fahrer: Hannes 😉
– Fahrzeug: Barkas B1000 KB, Bj. 1979 (besondere Vorkommnisse: Grenze der Zuladung erreicht *gg*)
Danksagung
– Maddi für die tolle Versorgung mit selbstgebackenen Plätzchen und Stollen
– Christian und Maddi für den Voreinkauf
– Christian für die „Vorplanung“ am Lagerfeuer
– Wolfram für die Versorgung mit dem tollen Fisch
– Matze für die Mühen mit der Hütten- Sucherei
– Hannes für die Technik und die Fährbuchungen
– dem blauen Barkas für seine Kapazitäten, dem Charme und natürlich der Zuverlässigkeit 😉