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Motorwechsel März 2012

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Und hier präsentiert sich in knackiger Folge das Barkas- Fahrzeug von Horst. Es ist eine Barkas – Pritsche, Baujahr 1983 mit einer Restaurationszeit von 1 1/2 Jahren. Die Lackierung ist der vom Bus angepasst- in den Farben taubenblau und hellelfenbein. Fertiggestellt wurde das Schmuckstück im Frühjahr 2008. In unserem Besitz fand sich die Pritsche aber schon eine ganze Zeit vorher, musste zunächst aber warten, bis der Bus von Hannes komplett straßentauglich war ;-)!

So mußte unsere gute Pritsche bis zum Neuaufbau – Start warten. Zunächst in einer kleinen Mietgarage, dann in einer angemieteten Scheune und als unsere Oldtimerhalle langsam fertig wurde… haben wir den ganzen Fahrzeugbestand neu verteilt. Und die Pritsche hatte nun das erst Mal einen Tiefgaragenplatz bekommen, als „Untermieter“ in der Frankendorfer Dorfstraße. Und vielleicht ein kleiner Tip: Am besten man deckt die Ladefläche ab. Auch wenn man sich vornimmt, das Auto nicht vollzukramen… das klappt eh nicht, wenn die Ladefläche einen immer so schön leer angrinst ^^.


Hier im Jahre 2007 bei den ersten Arbeiten – z. B. dem Abbau der Ladefläche. Und es gab solch‘ arg verrostete Schrauben… Und es war an diesem Tag wirklich fast 40°C warm – und wir arbeiten natürlich auch noch in der Sonne. Klar.



Als fast museumsreif konnte man die Bolzen der Ladebordwand – Scharniere bezeichnen. Diese waren teilweise so eingearbeitet, dass sie ohne rohe Gewalt fast nicht aus ihrer Stellung zu bewegen waren.

Hier schon etwas weiter. Aber die alten Schraubverbindungen erwiesen sich als wirklich hartnäckig. Und noch dazu war das Holz der Ladefläche selbst mit irgendwelchen Schwerölen konserviert, dass man dann am Griff eines jeden Werkzeuges wiedergefunden hat. Und beim Trennen mit der Flex hat sich das gute Mittel auch geruchsmäßig delikat bemerkbar gemacht…


 

Nun, alles abgebaut und transportfertig. Ab zu Hannes, der die Ladefläche nun neu aufbauen will. Also, voller Tatenkraft geht es weiter…

Und die die alte Ladefläche beim Zerlegen. Den alten Metallrahmen später an die neuen Bretter anzupassen, hatten wir uns auch etwas einfacher vorgestellt. Wir brauchten extra noch eine Abrichte. Der Stahlrahmen um die Grundfläche, der die Bretter einfasst, musste auch noch geschweißt werden- wahrscheinlich ein Schaden, der durch gequollenes Holz entstanden ist. Der gesamte Neuaufbau der Ladefläche fand bei Hannes in Fichtenwalde unter dem Schleppdach statt. Die ganze Zeit über musste der große blaue Bruder – Bus dann draussen schlafen ;)! Armer Barkas.

Und es geht los. Schleifen, Schleifen, Schleifen… und wenn das nicht mehr hilft, dann Schleifen ;-)!

Und alles einzeln – jeden Beschlag, jedes Brett… und das mehrmals – Vorgund, Grund, Lack bzw. Lasur…


Und alles wird gut – hier sind die aufwendigsten Holzarbeiten schon vorüber. Nur das neue Einpassen der Ladebordwände war kniffelig. Wir haben versucht, so viel originales Holz wie möglich zu erhalten- nur gelungen ist es uns nicht überall. Nach dem die ganzen Rahmen auseinandergebaut waren, ist es auch nicht so ganz einfach gewesen, wieder alles so anzupassen, dass die Ladebordwände wieder einwandfrei schliessen. Man hat so viele Möglichkeiten irgendwo irgendwas zu korrigieren… zumal ja jeder einzelne Metallbeschlag einzeln lackiert wurde, kamen die Farbschichtdicken auch noch hinzu. Großen Dank auch nochmal an alle Helfer, die mitgeschliffen und -gebaut haben.

Da wir aus der alten Ladefläche so viele rostige Verschraubungen entfernt haben, setzten wir bei der neuen auf einen hochchromhaltigen Stahl           (Edelstahl- landläufig), der dem Rost vielleicht etwas mehr entgegenzusetzen hat.

She’s so pretty- hier das fertige Schmuckstück im Herbst 2007. Und es stecken verdammt viele Arbeitsstunden drin… man sieht nur leider nicht immer alles auf den ersten Blick, wenn man soetwas noch nie selbst gemacht hat. Aber das ist auch gut so ;). Was wir etwas vergessen haben, war das Gewicht, welches die Ladefäche zum Schluss als fertiges Teil hatte. Wir hatten schon so viel Mühe in das Ausrichten der Scharniere für die Ladewände investiert, dass wir uns nicht mehr trauten, alles nochmals auseinanderzubauen…Das war etwas für den „ganzen Mann“.


Ein paar Details… Und auch um nochmal auf die zerschlissenen Scharnier- bolzen zurückzukommen – das Problem wurde so gelöst:

Und während es mit der Ladefläche bestens voran geht, trödelt auch Hannes sein Papa nicht.


Auf zu den Schweissarbeiten. Die Türen waren in einem schlimmen Zustand …

Ist das nicht einfach nur ein schöner Anblick? Hier ganz ganz frisch aus der Lackiererei. Es riecht quasi noch nach der Farbe *g*.


Hier ein paar kleine Impressionen von der Instandsetzung der Technik. Wie weiter unten noch beschrieben, gab es vorallem Probleme mit einer festgegangenen Drehstabfederung. Ansonsten ist die Kupplungsbetätigung von unserem Vorgänger sehr kurios umgebaut worden. Bei jeder Betätigung wurde der gesamte Antriebsstrang verdreht- na ja. War auch gar nicht so einfach, das wieder zu richten.

Die Innenausstattung wurde komplett erneuert. Die alte war entweder verschimmelt oder so mitgenommen von der damals täglichen Handwerksnutzung, dass sie ihr Soll einfach erfüllt hatte. Vorsicht bei den Scheibengummis und Samtschienen- hier wirklich auf Qualität achten, es gibt viel Schindluder beim sog. „Billigimport“. Und wer schonmal alle Scheiben gewechselt hat weiss, dass die Arbeit manchmal nicht ganz leicht ist. Hier lohnt der Euro mehr auf jeden Fall.

Nein, es ist keine Western – Kutsche. So lagerte die fertige Ladefläche nebst Spriegel und Plane bis zu ihrem großen Tag. Natürlich stilecht auf einem Multicar – Anhänger geparkt *gg*.

Zwar noch ohne Kotflügel, Zulassung, Scheibenwischer und so, aber man erkennt schon die Zweitaktseele ;-). Die ersten Probefahrten wurden gemacht, aber manchmal trügt der Schein der schönen Optik etwas… es waren noch alle Hände voll zu tun. So ist z.B. eine vordere Drehstabfederung festgegangen- was uns aber nur durch merkwürdiges Bremsverhalten aufgefallen ist. Und bis man dann mal dahinter kommt, warum die Werte auf dem Bremsenprüfstand nicht stimmen… na ja, wie gesagt- der Teufel steckt einfach immer im Detail. Und inzwischen wissen wir, was das heisst ;-)…



Und hier die fertige Ladefläche mit Plane und Spriegelgestell mal von der Innenseite. Allerdings noch nicht eingerichtet. Das Spriegengestell ist auch eine Geschichte für sich gewesen. Es war gar nicht so einfach, die Originalform ausfindig zu machen. So viele Spriegelgestelle wurden zu DDR- Zeiten natürlich dem praktischen Nutzen angepasst und abgeändert… und wir sind der Meinung, dass es auch ab Werk verschiedene Versionen gegeben haben muss. Es gab leider auch keine originale Zeichnung oder Vorlage, an der man sich orientieren konnte. Also haben wir einfach viele Originalfotos aus alter Zeit rausgesucht und uns etwaig mögliche Versionen und Dimensionen rausgesucht und verglichen. Als dann das Spriegelgestell fertig war, natürlich mit dem ein oder anderen „nicht ganz originalem“ Detail, wurde kräftig über Art und Weise der Plane diskutiert. Welche Farbe? Welches Material? Wie soll die Befestigung aussehen, sollen „Fenster“ hinein? Am liebsten hätten wir eine Leinen- Plane gehabt. Aber durch Gespräche und Informationen mit / durch Spezialisten, wurden wir doch zur „normalen“ LKW- Plane bewegt. Hier ist die Instandhaltung (Reinigung, Reparatur, Wetterbeständigkeit) viel besser bzw. einfacher als bei einer klassischen Leinentuchlane.Die ist nur dann schön, wenn das Fahrzeug in einem Museum wohnt. Und da man ja vielleicht auch mal bei Schlechtwetter unterwegs ist… Natürlich musste, damit das Auto auch erkennbar ist, ein echter Barkas – Aufdruck auf die Plane. Gelungen??

Und, sagt doch mal selbst- hat sich die viele Arbeit nicht gelohnt? Es ist doch ein traumhaft schöner Anblick. Hier war die Pritsche ganz frisch zugelassen und Sohn Hannes durfte gerade eine der ersten Testausfahrten machen^^. Wir sind jedenfalls wirklich zufrieden und stolz auf das Geschwisterpärchen. Und es hat uns schon sehr viel Freude bereitet… Und das Schöne ist eigentlich, dass es doch zwei ganz verschiedene Autos sind. Zum einen von der Bauform, dann von der „Baureihenaktualität“ (z.B. neue Stoßstange bei der Pritsche) und letztlich auch von Getriebe und Co. Es stecken doch mehr unterschiedliche Details in solchen Autos, als man vielleicht zunächst anzunehmen vermag.


Tja- der Anlasser und das Kühlsystem machten am Anfang noch ein bisschen Schwierigkeiten. Anlasser schaltete nicht durch (Magnetschalter- Problem) und hin und wieder befand sich Luft in der Wasserpumpe.


Echte Schönheit eben. Auch von unten. Genau wie bei dem Bus von Hannes haben wir hier zunächst auch die ganze alte Technik verbaut gelassen. Weil es in unseren Augen keinen Sinn macht, funktionierende Baugruppen einfach nur auf Verdacht auszubauen. Und bis jetzt lief er auch schon viele tausende Kilometer mit der noch alten Technik… nur eben die Details wurden natürlich gemacht. Kupplung, Zündungsgrundplatte, Achsmanschetten… Das eine oder andere Problem hatten wir auch mit dem Tank. Als wir die alte Kruste für die neue Lackierung entfernt hatten, bestand der Tank nur noch aus Löchern *smile*… und da wir bis dato keinen neuen Tank auftreiben konnten, wurde der alte erstmal verlötet. Und es ist bis heute alles dicht^^.

 

Hä? Ist das nicht 6V mit falscher Drehrichtung? Helmut, hilf mir doch mal bitte!

Hier bei der Vorbereitung für die große Polarkreis – Norwegentour 2008. Das Auto wurde bei Heizungsbetrieb zu warm und wir fummelten noch an der Entlüftung. Und natürlich noch viele Kleinigkeiten, die einem so vor einer großen Urlaubstour einfallen. Man glaubt das immer gar nicht so richtig. Ein paar Sachen schreibt man sich vielleicht auf, aber wenn man dann erst einmal kräftig in der Vorbereitung steckt, dann findet man immer wieder irgendwas… wirklich erstaunlich.

Also, so eine Instandhaltung von einem Oldtimer (wenn man denn auch ab und an mal fährt…), lässt kein Auge trocken und fordert den ganzen Mann! *gg*

Anmerkung vom Vater:

Ich danke unseren enthusiastischen Söhnen Johannes und unserem Denker Paul für alle ihre fleißigen Arbeiten rund um dieses, uns Männern wichtigen Themas.

Unzählige Stunden Arbeit, verbunden mit Ausdauer und immer wieder in Ideen gefordert, haben alle im Team mehr oder minder Anteil am derzeitigen Erscheinungsbild der inzwischen vollkommen straßentauglichen Fahrzeuge. Sie haben in der Tat nach der „Wiederbelebung“ schon wieder unzählige Kilometer zwischen ihre Achsen genommen und uns allen schöne, bemerkenswerte und zu Teil auch abenteuerliche Erlebnisse beschert. Wir hatten bislang mit Helmut Trautvetter einen erfahrenen Ratgeber, der uns viel beigebracht hat und sein Wissen zu diesen Fahrzeugen bereitwillig mit uns teilt. Dickes fettes Dankeschön an Euch alle. Natürlich auch an alle Mädels, die uns im Hintergrund immer absolut verlässlich den Rücken frei gehalten haben und sich nicht nur für das leibliche Wohl im Team zuständig fühlten. 

 

Und wie ihr alle wisst : Die nächsten „Schätzchen“ in der Barkasfamilie wollen auch bald aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. Also Jungs – Ärmel hoch, auf das es uns damit nie langweilig wird.

 

Euer Vater.